Musik im preußischen Rheinland (1815–1918) – Interdisziplinäres Symposium, 25./26. Juni 2015, Köln
„200 Jahre Preußen am Rhein“: Im Zuge des Wiener Kongresses und der Neuordnung Europas wurde das Rheinland 1815 Preußen zugeschlagen. Damit begann eine intensive politische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Beziehung zwischen der Rheinprovinz und dem preußischen Kernland, die nicht immer unproblematisch war und noch heute in vielen Bereichen spürbar nachwirkt. Aus diesem Anlass finden im Jahr 2015 zahlreiche kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen statt, die in Koordination durch den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz die 200-jährige, überaus wechselvolle Beziehung in ihren unterschiedlichen Facetten würdigen.
Die Arbeitsgemeinschaft für rheinische Musikgeschichte, der Landschaftsverband Rheinland, die Hochschule für Musik und Tanz Köln, die Universität der Künste Berlin, der Universität Mainz veranstalten ein Symposium zum Thema „Musik im preußischen Rheinland (1815–1918)“, das am 25./26. Juni 2015 in Köln stattfinden soll. Auf dieser Tagung sollen die Auswirkungen der „Preußenzeit“ auf die Musik und das Musikleben im Rheinland in den verschiedenen Bereichen untersucht werden. Themenfelder sind die Bildungs- und Musikpolitik, die öffentliche Festkultur, das politische Lied, die Kirchenmusik, die Militärmusik und sozioökonomische Aspekte der bürgerlichen Musikkultur.
Veranstaltungsort: LVR-Haus, Hermann-Pünder-Straße 1, 50679 Köln
Vorläufiges Programm
DONNERSTAG, 25. JUNI 2015
GEORG MÖLICH (Landschaftsverband Rheinland): Politik und Kultur im preußischen Rheinland
ARNOLD JACOBSHAGEN (Hochschule für Musik und Tanz Köln): Die Niederrheinischen Musikfeste aus preußischer Perspektive
CHRISTINE SIEGERT (Universität der Künste Berlin): Politikum Beethoven
MANFRED HEIDLER (Zentrum Militärmusik der Bundeswehr Bonn): Militärmusik als Teil bürgerlicher Alltagskultur
ACHIM HOFER (Universität Koblenz-Landau): Friedrich Wilhelm Wieprecht (1802–1872) und die preußischen Rheinlande im Spiegel seiner (Reise-)Briefe und anderer Dokumente
KAI-MICHAEL SPRENGER (Institut für Geschichtliche Landeskunde Mainz): Konkurrenzen? Preußische und österreichische Musikpflege in der Bundesfestung Mainz
FREITAG, 26. JUNI
FABIAN KOLB (Universität Mainz): Bürgerliche Identität – städtische Profilierung – munizipale Strukturen. Zur Institution des „Musikdirektors“ im preußischen Köln 1840–1885
KLAUS WOLFGANG NIEMÖLLER (Universität zu Köln): Jüdische Musikpersönlichkeiten im Spannungsfeld von preußischem Königshaus und katholischem Köln nach 1848
URSULA KRAMER (Universität Mainz): Schauspielmusik und „Mustertheater“: Eduard Devrient und die preußischen Reformideen am Rhein
YVONNE WASSERLOOS (Robert Schumann Hochschule Düsseldorf): Felix Mendelssohn Bartholdy und die Düsseldorfer Kirchenmusik
MARIE LOUISE HERZFELD-SCHILD (Berlin): Heilig & apostolisch – stereotyp & historisch: Heinrich Bones katholisches Gesangbuch Cantate! als Zeugnis ultramontanistischer Kirchenmusikauffassung im Preußischen Rheinland
AXEL BEER (Universität Mainz): Überlegungen zum Musikalienhandel in der preußischen Rheinprovinz bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts
CHRISTIAN DE WITT (Folkwang Musikschule Essen): Die Entwicklung der Kölner Musikhochschule im preußisch-rheinischen Kontext seit dem 19. Jahrhundert
FRANZISKA STOFF (UdK Berlin): Die Musikhochschule in Köln und ihre Rolle in der Preußischen Kulturpolitik im Spiegel ihrer Berliner Parallelüberlieferung
SABINE MECKING (Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW Duisburg): Das singende Rheinland. Gesangsvereine und musikalisches Leben in Düsseldorf im 19. Jahrhundert
CHRISTOPH MÜLLER-OBERHÄUSER (HfMT Köln): Männergesangsvereine und ihre politische Bedeutung.
Gefördert von Landschaftsverband Rheinland.